Playmobil-Geschichten

Die Idee zur Playmobil-Figur war ein Bild, das mit Spielzeugfiguren ganze Settings am Straßenrand zeigte. Playmobil Figuren waren für mich Alltag, solange die Kinder kleiner waren; danach nahm ich eine heraus und setzte sie in verschiedene Situationen. Am meisten mochte ich den entschlossenen Blick dieser Figur: "Ich bestimme, ich lasse mich nicht unterkriegen."

In dieser Bildserie wird diese ursprüngliche Idee konsequent weitergedacht: Eine einzelne Playmobil-Figur, einst zufällige Begleiterin im Familienalltag, wird zur festen Hauptfigur einer stillen, aber eindringlichen Geschichte. Aus dem beiläufigen Fund am Straßenrand ist ein Charakter geworden, der durch immer neue Schauplätze wandert und doch er selbst bleibt – eine kleine, hartnäckige Konstante in einer Welt aus Metall, Maschinen und Menschen.

Die fotografische Inszenierung nimmt den entschlossenen Blick der Figur ernst. Der Pirat steht Bohrern, Hämmern, Schraubstöcken und Totenköpfen gegenüber, ohne je seine Haltung zu verlieren. Die Kamera stellt ihn nicht als Spielzeug zur Schau, sondern als jemanden, der behauptet: „Hier stehe ich, hier bestimme ich.“ Die enge Bildführung, die geringe Schärfentiefe und die bewusst gewählten Perspektiven lassen die Figur größer wirken, als sie ist, während ihre Umgebung zur Bühne schrumpft.

Gleichzeitig bleibt der leise Humor des Ausgangsgedankens erhalten: Die Diskrepanz zwischen Plastikfigur und schwerem Werkzeug, zwischen kindlicher Fantasie und ernsthafter Werkstattumgebung, erzeugt einen subtilen Witz, der nie auf Kosten der Figur geht. Stattdessen feiert die Serie jene trotzig-optimistische Haltung, die im Blick dieser kleinen Spielfigur steckt – und die vielleicht auch den Menschen hinter der Kamera begleitet: Nicht unterkriegen lassen, weitermachen, Szene für Szene, Bild für Bild.